Babybedenkzeit

Vier Tage und drei Nächte hatten die Simulatoren-Babys ihre „Eltern“ auf Trab gehalten.

„Hunger, eine volle Windel, Zuwendung, ein Bäuerchen – gar nicht so einfach, herauszufinden, warum das Baby gerade weint“ , berichten Anna, Nathalie und Laura. Mitten in der Nacht, im Schulbus, während einer Klassenarbeit oder am Nachmittag zu Hause, die Babys mussten rund um die Uhr versorgt werden.

Die sechs Babysimulatoren werden regelmässig in Schulen in Form des Projektes „Babybedenkzeit“ eingesetzt und finden bei den Verantwortlichen großen Zuspruch. So begrüßt auch Fokko Saathoff, Schulleiter der Oberschule Westerholt, das Projekt.

Das Ziel ist es, die Jugendlichen dafür zu sensibilisieren, welche Aufgaben und Pflichten ein Baby mit sich bringt, und das eine gewisse Reife von Vorteil ist

„Das Programm soll keine abschreckende Wirkung haben, sondern die Teilnehmer dazu bringen, den Zeitpunkt der Familienplanung gründlich zu überdenken“, berichtet Stephan Zwerg, Geschäftsführer des Präventionsrates im Harlingerland e.V.

Nach vier Tagen mussten sich die Mütter auf Probe von ihren Babys, die mit einem Chip ausgestattet sind, verabschieden. Jedes Baby wurde ausgewertet. Die jungen Mütter hatten ihre Aufgabe insgesamt sehr gut erfüllt. „Das Ergebnis ist erstaunlich gut“, sagt Schulsozialpädagoge Ingo Willms, der zusammen mit Eilien Meyer, Mitarbeiterin  des Präventionsrates das Projekt begleitete.

Auch wenn der Abschied vom Baby den Schülerinnen sehr schwer viel, waren sie dennoch froh, wieder Teenager sein zu dürfen.

Im Dezember wurde bei allen sechs Babysimulatoren, eine „Vorsorgeuntersuchung“ durchgeführt, deren Kosten dank der Gleichstellungsbeauftragten Karin Garlichs, vom Landkreis übernommen wird.

                        E. Meyer